Weichtier des Jahres

Die Jahresaktion „Weichtier des Jahres“ Seit 2003 wurde jährlich ein „Weichtier des Jahres“ gewählt. Der Titel wird von einem Kuratorium vergeben, das es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Öffentlichkeit über ausgewählte Arten zu informieren und auf diesem Wege molluskenkundliche Themen und Naturschutzprobleme bekannt zu machen. Das „Weichtier des Jahres“ soll dazu einladen, auch die anderen Weichtiere in unserer Umgebung wahrzunehmen und sich ihrer vielfältigen und oft unverzichtbaren Funktionen in unserer Umwelt bewusst zu werden.

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Kontaktadresse:
Deutsche Malakozoologische Gesellschaft (DMG)
c/o Dr. V. Wiese, Haus der Natur – Cismar
Bäderstraße 26
23743 Cismar
Tel. & Fax 04366-1288
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Der Bierschnegel

Limacus flavus (Linnaeus 1758)

Der bis über 10 cm lange gelborange Bierschnegel Limacus flavus wurde als Weichtier des Jahres 2023 ausgewählt, weil seine Geschichte, die Verwechslung mit dem Grünschnegel und die zahlreichen erloschenen historischen Vorkommen in alten Bier- und Vorratskellern ihn besonders interessant machen.

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Die Bayerische Zwergdeckelschnecke

Sadleriana bavarica Boeters 1989

Die Bayerische Zwergdeckelschnecke Sadleriana bavarica wurde als Weichtier des Jahres 2022 ausgewählt, weil sie bisher nur an einer einzigen
Stelle gefunden wurde. Sie ist ein Beispiel für hochgefährdete Süßwasserschnecken und wurde erst 1989 für die Wissenschaft als neue Art beschrieben.

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Der Gewöhnliche Tintenfisch (Die Sepie)

Sepia officinalis (Linnaeus 1758)

Das Weichtier des Jahres 2021, der Gewöhnliche Tintenfisch (die Sepie) Sepia officinalis, ist natürlich kein Fisch, wie der Name vermuten lässt, sondern gehört zur höchstentwickelten Klasse der Weichtiere, zu den Kopffüßern (Cephalopoda). In der deutschen Nord- und Ostsee bekommt kaum jemand einen lebenden Tintenfisch zu sehen, seine innere Rückenplatte (Schulp) ist jedoch ein häufiges Strandgut.

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Die Gefleckte Schüsselschnecke

Discus rotundatus (O. F. Müller 1774)

Das Weichtier des Jahres 2020, die Gefleckte Schüsselschnecke, ist eine der häufigsten und am weitesten verbreiteten Landschnecken in Mitteleuropa. Sie lebt in fast jedem Garten, ist allerdings durch ihre Größe von einem halben Zentimeter und die bodennahe Lebensweise unter liegenden Materialien eher unauffällig. Sie ernährt sich überwiegend von Humus, Holzmulm, Algen und Kleinpilzen, so dass sie für Gartenpflanzen keine Gefahr darstellt.

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Die Heideschnecke

Helicella itala (Linnaeus 1758)

Als Weichtier des Jahres 2019 wurde die Heideschnecke (auch „Gemeine Heideschnecke“oder „Westliche Heideschnecke“) gewählt, um darauf aufmerksam zu machen, dass es auch in trockenen Lebensräumen Schnecken gibt. Die Bewohner von Trockenstandorten weisen interessante Anpassungen ihrer Lebensweise auf, um mit der Wärme und dem Wassermangel zurechtzukommen. Heideschnecken werden oft durch Menschen verschleppt. Die Gemeine Heideschnecke Helicella itala ist in Deutschland im Bestand gefährdet, auch ihre Lebensräume werden immer mehr eingeschränkt und zerstört.  

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Die Neptunschecke

Neptunea antiqua (Linnaeus 1758)

Als Weichtier des Jahres 2018 wurde die Neptunschnecke (auch „Neptunshorn“oder „Spindelschnecke“) gewählt, um auf die Bestandsgefährdung vieler Meeresarten aufmerksam zu machen, auch passend zum Themenjahr 2018 „Muscheln und Schnecken“ im Nationalpark Wattenmeer. Die Neptunschnecke ist die größte heimische Meeresschnecke, die Art kann bis zu 20 cm erreichen. Strandwanderer sind über den Fund begeistert, das Gehäuse wird allerdings nur selten angespült.

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Schöne Landdeckelschnecke

Pomatias elegans (O. F. Müller 1774)

Die Schöne Landdeckelschnecke – als Weichtier des Jahres 2017 – zeichnet sich durch zwei auffällige Besonderheiten aus: Zum einen handelt es sich bei diesem bis zu 15 mm großen Tier um die größte in Mitteleuropa lebende Landdeckelschnecke, zum anderen ist sie die einzige einheimische Schnecke, die nicht einfach kriecht, sondern vielmehr recht flott „schreitet“.

 

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