Die Deutsche Malakozoologische Gesellschaft (DMG) ist die wissenschaftliche Fachgesellschaft zur Förderung der Malakozoologie (Weichtierkunde) im deutschsprachigen Raum. Sie steht Fachwissenschaftlern und Amateuren aller Nationalitäten offen. Der Sitz der DMG befindet sich seit ihrer Gründung in der Molluskensektion des Senckenbergmuseums in Frankfurt am Main. Die DMG hat zur Zeit einschließlich zahlreicher ausländischer Malakologen und einiger Studenten bzw. Auszubildenden mehr als 250 Mitglieder.
Die Gesellschaft wurde 1868 auf Initiative führender Mitglieder der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft (SNG) in Frankfurt begründet und ist seither eng mit der SNG verbunden. Die Schriftleitung des "Archiv für Molluskenkunde" wurde und wird daher von den jeweiligen Leitern der Molluskensektionen der Senckenberg-Museen wahrgenommen. Die DMG wurde 1992 vom zuständigen Finanzamt in Frankfurt a. M. als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt. Entsprechend ihrer Satzung fördert die DMG die Wissenschaft auf dem Gebiet der Weichtierkunde im weitesten Sinne unter besonderer Berücksichtigung der Erforschung und Erhaltung der Vielfalt der Weichtierarten in Mitteleuropa.
Die Mitglieder der DMG haben ihr Selbstverständnis der malakologischen Arbeit, insbesondere der Freilandarbeit, in einem Ehrenkodex niedergelegt.
Unter den Mitgliedern der DMG hat speziell die Erforschung der Land- und Süßwassermollusken eine lange Tradition. Doch sind selbstverständlich auch alle an marinen oder fossilen Mollusken Interessierten als Mitglieder willkommen. Für die Mitglieder der DMG werden zwei Fachzeitschriften herausgegeben:
1. Die "Mitteilungen der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft" erscheinen seit 1962 und enthalten Arbeiten zu allen Fachbereichen der Malakozoologie. Aufgenommen werden darunter auch Beiträge zur regionalen Faunistik und Ökologie der Mollusken. Daneben werden in den "Mitteilungen" Buchbesprechungen, Tagungs- und Exkursionsberichte und Gesellschaftsangelegenheiten veröffentlicht. Zumeist erscheinen zwei Hefte pro Jahr.
2. Das "Archiv für Molluskenkunde" wurde 1868 als Nachrichtsblatt der Deutschen Malakozoologischen Gesellschaft gegründet und ist heute die älteste ununterbrochen erscheinende malakozoologische Zeitschrift. Das "Archiv" bringt deutsch- und fremdsprachige Arbeiten vor allem aus dem Gebiet der Systematik und Taxonomie rezenter und fossiler (hier speziell neogener) Mollusken. Es erscheinen zwei Hefte pro Jahr. Die Zeitschrift wird international begutachtet, sie ist in den Science Citation Index-Expanded (SCIE) aufgenommen, ihr Impact-Factor beträgt 0.3 (2022), Journal Citation Reports©
In jedem jahr findet an wechselnden Tagungsorten in Deutschland oder im benachbarten Ausland das Frühjahrstreffen der DMG mit Exkursionen und wissenschaftlichem Vortragsprogramm statt. Diese Treffen ermöglichen das Kennenlernen der Mitglieder und den Erfahrungsaustausch untereinander. Die Exkursionen dienen nicht nur dem reinen Sammeln, sondern insbesondere auch der Beobachtung von Arten im Biotop sowie der Arten-Erfassung und Dokumentation für die malakozoologische Lokal- und Regionalfaunistik des besuchten Gebietes. Die Ergebnisse werden zusammengefaßt und in den "Mitteilungen" publiziert, sie sind damit Beiträge zur faunistischen Landeserfassung.
Daneben finden, historisch bedingt, seit der deutsch-deutschen Einigung Herbsttreffen des Regionalarbeitskreises Ost der DMG in den östlichen Bundesländern statt.
Die DMG führt auch rein fachwissenschaftliche Tagungen (z.B. workshops zu aktuellen Themen) nach Bedarf durch und bearbeitet spezielle Probleme der Weichtierkunde in Arbeitsgruppen.
Den Mitgliedern der DMG steht die umfangreiche malakozoologische Spezialbibliothek der Molluskensektion im SMF als Präsenzbibliothek in Absprache mit dem Sektionsleiter zur Einsichtnahme zur Verfügung. Eine Ausleihe ist nicht möglich.
Die Molluskensammlung des Senckenbergmuseums wurde bei der Gründung der DMG zu deren "Normalsammlung" erklärt und neben DMG und SNG von dem eigens hierfür gegründeten und vorwiegend im 19. Jahrhundert tätig gewesenen Tauschverein zu einer der bedeutendsten Forschungssammlungen der Welt ausgebaut und für die wissenschaftlich arbeitenden Fachkollegen zugänglich gemacht. Ihre Nutzung erfolgt in Absprache mit dem Leiter der Molluskensektion.
Im Interesse der Malakozoologie hat die DMG den weiteren Ausbau der Sammlung in ihrer Satzung verankert. Die Mitglieder sind aufgerufen, die Sammlung durch die Hinterlegung von Typen und Belegmaterialien zu Veröffentlichungen laufend zu ergänzen und zu erweitern.
Die Mitglieder können die Zeitschriften der DMG zu einem ermäßigten Preis pro Jahrgang beziehen, der Bezug der "Mitteilungen" ist für alle Mitglieder vorgesehen.
Spezielle fachliche Anfragen werden vom Vorstand direkt beantwortet oder zur Beantwortung an spezialisierte Mitglieder weitergeleitet. Interessenten an der Molluskenkartierung in Deutschland können sich an den Leiter der DMG-Arbeitsgruppe Molluskenkartierung, Dr. Dr. J. H. Jungbluth, (Projektgruppe Molluskenkartierung, In der Aue 30e, 69118 Schlierbach) oder an den DMG-Vorsitzenden (Dr. V. Wiese, e-mail:
Allgemeines Informationsmaterial über das Sammeln von Mollusken, Bücherlisten oder Anschriftenverzeichnisse von Händlern sind von der DMG nicht erhältlich.
Der Eintritt in die DMG (joining the DMG) kann mit einem einfachen Aufnahmeantrag an den Vorstand erfolgen. Dabei sollen die üblichen Angaben zur Person mitgeteilt werden (Geburtsdatum, Beruf, eventuelle spezielle malakozoologische Arbeitsgebiete oder Interessen und genaue Anschrift) (Eintrittsformular als .pdf-Datei application form - pdf)
Die DMG führt ein bei ihrer Gründung 1868 eröffnetes Archiv mit Bildnissen der Mitglieder, es wird daher ebenfalls um die Zusendung eines Fotos gebeten.
Über die Aufnahme in die DMG entscheidet gemäß der Satzung der Vorstand oder die Mitgliederversammlung.
Die DMG-Satzung kann beim Vorstand angefordert werden.
Anschrift: Deutsche Malakozoologische Gesellschaft, Dr. Vollrath Wiese, Bäderstraße 26, 23743 Cismar
Tel. 04366/1288, e-mail: